Das Leben der Mustangs

Sie leben auf sehr großen Flächen im Westen der USA, 13 US-Staaten beherbergen die Amerikanischen Mustangs, jedoch schrumpft der Lebensraum von Jahr zu Jahr. Immer häufiger müssen die wildlebenden Pferde das ohnehin karge und dürre Land mit den Rindern der Farmindustrie teilen oder tausende Schafe beweiden die Flächen zusätzlich. Endliche Weiten für die Mustangs, deren Population sich alle vier Jahre verdoppelt, wenn der Mensch nicht eingreift, gibt es nicht mehr. Fressfeinde wurden vertrieben und die Trockenheit der vergangenen Jahre tut ihr übriges. Die Tage sind gezählt. Immer öfter finden Emergency Gather statt, um die Tiere vor dem Hungertod zu bewahren, oder die Flächen vor Überweidung zu schützen.
Aktuell leben über 86.000 Mustangs und Wildesel in der freien Wildbahn, welche durch das Bureau of Land Management (BLM), jene US-Behörde, die die Flora und Fauna der staatlichen Flächen im Gleichgewicht halten soll, verwaltet werden.  Die optimale Anzahl der Equiden beträgt nach Berechnungen des BLM etwa 27.000 Tiere. Diese Zahl geht auf den zum Schutz der Mustangs geschlossenen Vertrag aus 1971 zurück.
Um zu verhindern, dass die Zahl der Mustangs ins Unermessliche ansteigt, versuchen Behörden und Verbände die Anzahl der Tiere zu regulieren. Dies geschieht heute über das Einfangen der Tiere mit Fressfallen, oder bei größeren Herden per Helikopter. 2021 wurden so 13.666 Tiere eingefangen, davon leider nur 7.369 vermittelt. Verschiedene Wildbahn Projekte versuchen die Population einzelner Herden mit Medikamenten einzudämmen, welche eine Trächtigkeit der Stuten über ein bis zwei Jahre in der Wildbahn verhindern soll. Dies zeigt jedoch keinen nennenswerten Erfolg. Die Nachteile für die Stuten scheinen zu überwiegen. Es stellt sich die Frage, wie die Zukunft der wild lebenden Tiere in Freiheit ausschaut.
Neben den Stimmen mehr Tiere einzufangen, werden aber auch immer wieder Stimmen laut, die Pferde sich selbst zu überlassen und das Einfangen zu verbieten.  Egal welche Entscheidungen getroffen werden, die Tiere sind die Leidtragenden. 
Um so wichtiger ist es, sich für die bereits in Gefangenschaft lebenden Mustangs einzusetzen und ihnen eine Perspektive zu geben. Wer das erste Mal in der Auffangstation ist, sieht große Gruppen mit meist viel Platz. Die Pferde scheinen zufrieden zu sein und die meisten haben sich mit der Situation abgefunden. Was man auf den ersten Blick nicht sieht sind die Pferde, welche enormen Stress haben. Immer wieder geraten sie in Panik, selbst das Passieren mit dem Auto lässt sie aufschrecken und davonpreschen. Sie sind wild, ungezähmt und hatten noch keine Chance den Menschen als Freund kennenzulernen. Werden Pferde aus einer Gruppe aussortiert, so treiben Cowboys die Tiere lange Gänge entlang, bis in den Chute.  Hier ist das Verletzungrisiko enorm hoch, denn in der Gruppe schlagen manche Pferde an die Gitter, oder werden in der Enge von anderen getreten.  Das Treiben der Pferde bedeutet vor allem für die rangniedrigen und unsicheren enormen Stress.
Seit 2017 haben Silke und Michael Strussione es sich zur Aufgabe gemacht über diese Situation zu informieren und für einige der Pferde ein Zuhause zu finden. Dazu wurde das Event MUSTANG MAKEOVER ins Leben gerufen, um den Mustangs eine Stimme zu geben und zu beweisen, wie besonders diese Tiere sind. Weit über 350 Mustangs wurden durch ihren Einsatz in ein liebevolles Zuhause gegeben. Hierfür werden jedes Jahr fünfzehn Event-Mustangs ausgewählt. Diese Pferde werden vor dem Flug nach Frankfurt von versierten Trainern in den USA auf den Import vorbereitet. Vorrangig geht es darum den Pferden die Angst vor dem Menschen zu nehmen, sie an Bewegung um sich herum zu gewöhnen und das Führen zu beginnen. Alles weitere wird den europäischen Trainern überlassen, in jedem Fall wird sicher gestellt, dass die Pferde stressfrei fliegen können. Erfahrene Flugbegleiter, ein ausgezeichnetes Team der Airline und Transportunternehmen ermöglichen einen entspannten Import der Mustangs. Sie sind Botschafter ihrer Rasse und helfen auf die Situation der Mustangs in Amerika hinzuweisen. Auffangstationen sind keine würdige Alternative.
Im April war es dann auch in diesem Jahr wieder soweit. Die Mustangs wurden in Frankfurt an fünfzehn europäische Trainer übergeben, welche seitdem Zeit hatten die Wilden an das Leben in Menschenhand zu gewöhnen.  Die Trainer machen es sich zum Ziel das unsichtbare Band zwischen Menschen und wilden Pferden sichtbar zu machen. Vertrauen und Harmonie ist das, was zählt. Das Event  ist europaweit einzigartig und hat in 6 Jahren dazu beigetragen nicht nur 80 Eventpferde in ein passendes Zuhause zu bringen, sondern weit über 350 Mustangs auf ihrem Weg zu begleiten.
Mit einem Mustang zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes und wer mehr über sich und Pferde wissen möchte, der sollte seine Chance nutzen und einem dieser Tiere ein Zuhause geben. Unterstützung findest Du hier: www.american-mustang.de


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