Was ist ein American Mustang?

Durch Brandzeichen zum American Mustang

Der American Mustang lebt zunächst in einigen Gebieten Amerikas als wildes Pferd in Freiheit, unangetastet vom Menschen. Um die Mustangs nachhaltig in freier Wildbahn leben zu lassen, ist es, so die derzeitige Meinung, nötig, den Bestand in der Wildbahn zu reduzieren. Statt die „Überbestände“ zu töten, werden die Pferde eingefangen und registriert. Das wild Pferd erhält nach dem Einfangen sein Brandzeichen und wird so zum American Mustang. Das Brandzeichen wird auch Freezebrand genannt.

 

 

Farbe

Den Mustang gibt es in jeder erdenklichen Farbe und Farbvariante. Generell gilt, dass jede Grundfarbe als Pinto, Appaloosa, Roan oder als Mischung vorkommen kann. Es gibt beim Mustang eigentlich nichts, was es nicht gibt. Einigen Herden sind "bunter" als andere, das kommt immer ganz auf die Region und die ursprünglichen Pferde an. So findet man z.B. in der South Steens Herde viele Pintos, in der Palomino Buttes Herde viele Palominos und Duns und in wieder anderen Herde gibt es fast nur Braune und Füchse. 

Größe

Je nach Herkunft des Mustangs liegt die Größe zwischen 120 cm und 170 cm. Der Großteil der Pferde liegt bei einem Stockmass von 140 cm – 148 cm. Sucht man ein Pferd über 155 cm, so sollte man etwas Zeit einplanen. Auch hier gibt es oftmals Unterschiede von Herde zu Herde. So sind die Pferde aus Oregon und Wyoming grundsätzlich etwas größer und die Pferde aus Kalifornien und Nevada eher kleiner. Natürlich bestätigen Ausnahmen hier die Regel! 

Charakter

Den Mustang findet man mit ganz unterschiedlichen Charakter Eigenschaften, von tiefenentspannt über sensibel oder auch bei Unwohlsein einfrierend. Es ist daher immer wichtig den passenden Mustang für die passende Familie und auch Nutzung zu finden. Eines ist ihnen aber allen gemeinsam. Haben sie einmal etwas verstanden, so können sie das Gelernte auf anderes übertragen. Was für den Mustang in der Wildbahn nicht als potentielle Gefahr vorgekommen ist, nimmt er in Menschehand meist gelassen zur Kenntnis.

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Exterieur

Das Exterieur der Pferde hat sich in den unterschiedlichen Regionen sehr unterschiedliche entwickelt. So findet man Herden mit kleineren, dafür aber sehr sportlichen Pferden, Herden mit mehr spanischen Einfluss, Pferde, welche eher dem Gebirgsponytyp entsprechen und Pferde, welche es mit unserem deutschen Warmblut oder dem Quarter aufnehmen können. Auch hier ist es wichtig, das passende Pferd für die zukünftige Nutzung auszusuchen, sodass Pferd und Besitzer glücklich werden. Bei den ganzen unterschiedlichen Typen lassen sich dennoch Gemeinsamkeiten finden, weshalb man durchaus von Rassemerkmalen sprechen kann: Die Pferde bewegen sich geschmeidig und rhythmisch. Der zumeist gut definierte Nacken geht weich in die Hals- und Schulterpartie über. Die Oberlinie ist bei mittellangem Rücken harmonisch und endet in einer mit guter Länge ausgestatteten, rundlichen Kruppe. Der Mustang steht leicht bergauf. Die Beine sind gerade und gut definiert, die Hufe hart, rund und von ausgezeichneter Qualität. Auch hier bestätigen natürlich Ausnahmen die Regel!

 

Eignung

Je nach Herkunft, Exterieur und Interieur eigenen sich die Mustang für alle Bereiche. Erfolgreich wurden Mustangs bis heute in der Distanz, dem Spring- und Dressursport, allen Westernbereichen, Working Equitation, Wanderreiten, Geländereiten, Liberty und vielem mehr vorgestellt. Es gibt kaum einen Bereich, den der richtige Mustang nicht abdecken kann. Als vielseitig einsetzbares Freizeitpferd sind Mustangs für uns ein Pferd für alle Lebenslagen!

Krankheiten

Da der Mustang im Ursprung von domestizierten Pferden abstammt, kann er auch die Krankheiten unserer domestizierten Pferde aufweisen. Jedoch hat sich aufgrund der natürlichen Selektion ein sehr guter und gesunder Genpol entwickelt. Die Hufe der Mustangs sind außerordentlich hart. Fehlstellungen der Hufe sind meist nach wenigen Hufbearbeitungen Geschichte. Wir vermuten, dass sich die Knochen der Mustangs, aufgrund des Lebens in Freiheit und der vielen gelaufenen Kilometer, deutlich härter entwickeln als bei unseren domestizierten Pferden. Dies könnte erklären, warum sich z.B. schiefe Hufe so schnell regenerieren.

Der Mustang ist sehr menschenbezogen

Trotz des wilden Ursprungs zeigen sich Mustangs als sehr menschenbezogen. Sie sind intelligent und lernen schnell und bereitwillig. Das macht sie zu einem hervorragenden Partner.

Lebensräume sind z.B. Nevada und Oregon. In Oregon sind derzeit 19 verschiedene Herden bekannt, unter anderem die Herden Jackies Butte, Paisley Desert, Palomino Buttes, Warm Springs oder South Steens. Der Kiger Mustang findet ebenfalls in Oregon seinen Ursprung. Die Mustangs aus Oregon werden in Amerika für ihre sehr gute Arbeitseinstellung, Intelligenz, Sportlichkeit und vor allem für ihre Menschenbezogenheit geschätzt.

In freier Wildbahn findet eine natürliche Selektion statt. Unter natürlicher Selektion versteht man die Vermehrung einer Art (hier des Mustangs) ohne menschlichen Einfluss. Der stärkere Hengst wird sich durchsetzen und vererben. Schwächere Tiere sterben aus. Mustangs gelten daher als ausgesprochen widerstandsfähig und leistungsbereit.

Certificate of Title

Wichtig: Jeder vom Bureau of Landmanagement (BLM) registrierte Mustang erhält den typischen Freezebrand. Aus diesem Brand gehen alle Angaben des Pferdes hervor, wie Alter und genaue Herkunft. Wenn Du mehr über den Freezebrand erfahren möchtest, klicke hier.

Adoptionspferde erhalten nach dem Adoptionsjahr ihren Title vom BLM, alle Sale Horses erhalten ein "Bill of Sale". Mehr über den Unterschied zwischen Adoption und Sale Horse erhältst Du hier.

Ein Mustang ist auch in der Auffangstation noch wild und unberührt. Der Mustang wird nach dem Einfangen lediglich in einem Chute gechipt, gebrannt und registriert. Ansonsten erhält er nur bei der Fütterung oder bei Verletzungen Kontakt zum Menschen. 

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